Drei.
Leichter Nieselregen. Der Himmel bewölkt. Durch das Fenster betrachtet, könnte der Eindruck entstehen, es wäre kalt. Dem ist nicht so. Wobei das immer eine persönliche Auslegungssache ist. Selbstverständlich. Auf der Straße duftet es nach Salzkartoffeln und Schweinebraten. Zwei ältere Herrschaften kommen mir entgegen. Sie unterhalten sich, kommen wahrscheinlich gerade vom Gottesdienst. Der Klang der Kirchenglocken ertönte schon vor einiger Zeit. Gerade herrscht Stille, wäre da nicht die Unterhaltung der Herrschaften und das vorbeifahrende Auto. Ein Sonntag auf dem Dorf.
Bei mir gibt es heute kein traditionelles Sonntagsessen. Keine Salzkartoffeln. Keinen Schweinebraten. Kein Rotkohl. Nicht einmal Pudding. Ich habe mich für einen Auflauf entschieden. Einen Gnocchi-Spinat-Auflauf mit Champignons. Das Ganze in einer Basilikumcremesoße. Mit Käse überbacken. Wie erwähnt, nicht traditionell, aber dafür mindestens genauso lecker.
Sonntage dienen bekanntlich der Erholung. Das ist bei mir nicht anders. Und sofern es möglich ist, es gibt Sonntage, an denen ich arbeiten darf, liebe ich diese Erholung. Ein langer Spaziergang, Klaviertöne beim Kochen, gutes Essen, welches ich ohne Ablenkung zu mir nehme, ein entspannter Nachmittag mit Kaffee auf dem Sofa. Und in den Abendstunden schreibe ich gerne etwas. Vielleicht ist das ein Teil meiner DNA. Das Schreiben von Texten und Geschichten. Doch heute spielt es keine Rolle. Heute ist Sonntag und meine warme Decke wartet bereits auf mich.