Einträge von Torsten

Siebenundvierzig.

Warum zur Hölle melden sich diese blöden Feuermelder immer nur nachts, wenn die Batterie leer wird? Gibt es da draußen einen sadistischen Entwickler, der sich einen Spaß daraus macht, diese Dinger so zu konzipieren, dass sie einen genau dann aus dem Schlaf reißen, wenn man am dringendsten Ruhe braucht? Heute Morgen, gegen drei Uhr, fing […]

Sechsundvierzig.

Mit einem schelmischen Lächeln stehe ich unter einem der alten Mirabellenbäume, während der Sommer allmählich damit beginnt, die letzten Male seinen Bogen zu spannen. Selbst jene, die zögern, das Ende der warmen Jahreszeit anzuerkennen, müssen sich eingestehen, dass die lauen Sommernächte kühler und länger werden. Die ersten Tage verabschieden sich mit der Sonne, die ihre […]

Fünfundvierzig.

Wer bin ich? Und wie wird sich meine Geschichte weiterentwickeln? Ich befinde mich an der Westseite dieses kleinen Hauses und beobachte, wie die Sonne am Horizont verschwindet. Der sanfte Duft von Moos und Tannennadeln liegt in der Luft. Der Abschluss des Tages trägt die Frische der jungen Nacht an den alten Backsteinmauern entlang. Während ich […]

Vierundvierzig.

Der Stapel unbeachteter, bereits bezahlter Rechnungen aus dem vergangenen Monat liegt vor mir. In mühevoller Kleinarbeit ordne ich sie nach einem System, das am Ende eine ordentliche Abrechnung für das Finanzamt hervorbringt. Der zehnte des Monats steht vor der Tür und ungeliebte Pflichten verlangen nach meiner Aufmerksamkeit. Doch sie ziehen sich endlos hin. Meine Gedanken […]

Dreiundvierzig

Sie meldete sich, eine flüchtige Online-Bekanntschaft, die ihr Zuhause in der Nähe hatte, und fragte mich jüngst, ob sie mich bei meinen Streifzügen durch Wald und Flur einmal begleiten dürfte. Ich muss gestehen, dass ich sie bis dahin nicht kannte und selbst wenn ich sie gekannt hätte, wäre meine Antwort unverändert gewesen: „Nein“. Es ist […]

Zweiundvierzig

Der Regen fiel. Er tänzelte auf dem ausgedörrten Rasen und haftete an den Blättern der Bäume. Ich, unter dem schützenden Vordach des Hauses sitzend, sah ihm zu. Als ich die Küche betrat, fiel mein Blick durch das Fenster auf den kleinen Papierkorb, den ich am Abend zuvor draußen vergessen hatte. Er hatte sich mit Regenwasser […]

Einundvierzig.

Gestern versank ich wieder einmal in meinen Gedanken, das Smartphone fest in meiner Hand. Ich durchblätterte die unzähligen Kurzvideos, die mir auf dem Bildschirm präsentiert wurden, ohne wirklich wachsam zu sein. In einem dieser Videos hörte ich jemanden über Musik sprechen und wie sich ihr Konsum im Laufe der Zeit verändert hat. Die genauen Worte, […]

Vierzig.

Mit zittrigen Fingern entnahm er die letzte Gauloises aus dem Päckchen. Doch ein Streichholz entzündete er nicht. Die Zigarette ruhte zwischen seinen Fingern, während er, mit einem Ausdruck, der so viel sagte und doch nichts verriet, aus dem Fenster blickte. Sein Blick war anders. Eine gewisse Leere zeichnete seine Pupillen. Er wirkte leer. Trübselig. Als […]

Neununddreißig.

Der Tag glich einem Meisterwerk der Natur in einem der schönsten Gemälde. Sonnenlicht spiegelte sich auf den frischgrünen Baumblättern wider und tanzte auf den Ästen, auf denen die Vögel ihre Melodien sangen. Der Duft von frisch gemähten Gras schwebte sanft von der Wiese herüber. Doch zugleich drang der süßlich, stechende Geruch des Verfalls in meine […]

Achtunddreißig.

Vielleicht liegt der Zauber in der Reise selbst.  Zersprungene Träume und entschwundene Hoffnungen lasten leichter auf meinen Schultern, wenn sie keine Fesseln der Erwartungen tragen. Dieses Lektion des Lebens durfte ich durch so manch bittere Enttäuschung lernen. Mir wurde klar, dass das, was mir im Leben widerfährt, einfacher zu akzeptieren ist, wenn ich es annehme, […]