Achtundzwanzig.
Sonntag. An das Wetter kann ich mich nicht mehr erinnern. Muss ich gar nicht, spielt es doch keine tragende Rolle. Viel wichtiger ist der kleine Schrank, auf dem das Telefon und der Router steht. Diesen wollte ich umstellen und tat dieses ziemlich unbedacht. Anheben, wegziehen und dabei die Kabel aus der Telefonbuchse ziehen. Das wäre an sich nicht tragisch, wäre diese nicht wie ein Provisorium zu betrachten, ein behelfsmäßig, zusammengeflicktes Etwas. Innerhalb von nur einer Sekunde war der Anschluss tot. Ob das der fachmännische Ausdruck ist, kann ich nicht sagen. Auch nicht, wie es fachmännisch repariert wird. Und heute, am Dienstag, habe ich mich immer noch nicht darum gekümmert. Ich mag die Stille des Telefons und die nahezu Unerreichbarkeit über das Internet. Nächste Woche ist es auch noch früh genug.
Ich gebe zu, die Unerreichbarkeit über das Internet ist nicht gänzlich gegeben, bin ich noch im Besitz eines Smartphones, welches mir die Tore zum Internet zeitweilig öffnen kann. Allerdings ist hier die Datenmenge begrenzt und ich muss schon genau überlegen, was ich wie mache. Natürlich, ich könnte einfach den Techniker anrufen, der mir den Zugang innerhalb von Sekunden wieder richtet, aber ich will nicht. Ich will nicht. Ich will ernsthaft nicht. Wahrscheinlich liegt es daran, dass mir das Internet, die sozialen Medien, die Nachrichten und Kurzmitteilungen, die Algorithmen, alles das gerade zu viel geworden ist. Der Flugmodus hingegen ist ein Segen.
Und so lass in dieser Woche die kurzen Drähte aus der Wand schauen und erledige nur das Nötigste, was es für mich im weltweiten Netz zu erledigen gibt. Stattdessen entdecke ich neue Wege, atme viel frische Luft und lasse Vergangenheit, Vergangenheit und Zukunft, Zukunft sein. Und statt mich zu fragen, wie es zukünftig weitergehen wird, vertraue ich dem Prozess, dem Leben oder dem Universum, wenn man es so nennen möchte. Mal sehen, wohin es mich tragen wird. Und wenn es einen Zwischenstopp gibt, von dem es sich zu erzählen lohnt, mach ich das. Versprochen.
Ach ja: Anrufen ist aktuell zwecklos. Das Telefon steht gerade irgendwo, aber eben nicht da, wo es sein sollte.